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AutorenbildKarin Ilg

Opa Josef´s Brennsmus


…aha!? Ich musste es doch spaßeshalber mal googeln. „Brennsmus“… Und siehe da? Google kennt es nicht! Und Sie? Dabei war es jahrzehntelang das Standartfrühstück der oberschwäbischen Bauern. Ein Gericht, dass mich unweigerlich und innerhalb von Lichtgeschwindigkeit wieder Kind werden lässt! Genauso wie der Duft nach Heu, der Geschmack von frischgemolkener Milch oder den, von fast schon verkohlten Kartoffeln (heute würden es Eltern kaum noch wagen dem Nachwuchs derlei zu kredenzen) , die wir nach der Kartoffelernte aus der Glut des Kartoffelfeuers geborgen haben…

Wir essen das heute noch, zwar in leicht abgewandelter Form, aber nach außen sieht es genauso aus wie das, was Opa Josef jeden Morgen (ja, wirklich jeden Morgen, und zwar Zeit seines Lebens) nach der Stallarbeit in sich hineingeschaufelt hat, denn die Portionsgröße war hitverdächtig. Versuchen Sie sich doch einmal daran? So geht´s: Schroten Sie Dinkelkörner sehr grob, danach wird der Schrot durch ein Sieb geschüttelt, uns interessieren lediglich die groben Bestandteile, die im Sieb verbleiben. Das feine, ausgesiebte Mehl wird in einem dichten Gefäß aufbewahrt und sollte innerhalb weniger Wochen zum Backen verwendet werden. Pro Portion nimmt man 3 gehäufte Esslöffel des Schrotes und röstet es in einem kleinen Topf trocken an bis es schön braun ist, danach mit Wasser ablöschen (so das ein flüssiger Brei entsteht), umrühren und kräftig salzen, dann einen Deckel oder flachen, gut schließenden Teller auf den Topf legen und das Brennsmus auf kleinster Stufe 10 Minuten nachquellen lassen. Dieser Schritt ist entscheidend für die Qualität des Gerichtes! In der Zwischenzeit einen Esslöffel Butter erwärmen bis sie goldgelb und flüssig ist Opa Josef präferierte übrigens Butter, die schon deutlich geschwärzt war, krebserregende Nitrosamine waren ihm nicht bekannt. Das Mus in eine tiefe Schüssel geben, die flüssige Butter darüber gießen und mit kalter Milch servieren. Guten Appetit!

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